Ich wähle mich

Ich wähle mich
Ich habe genug geweint für zwei,
hab gehofft - war nie wirklich frei.
Zu lange hielt ich an uns fest,
obwohl mein Herz sich längst verlässt.

Ich habe dich durch Stürme getragen,
mich selbst dabei kaum mehr ertragen.
Habe deine Kälte still verziehen,
in Räumen, die nur leer verglühen.

Doch heute ist ein leiser Tag,
an dem mein Innerstes mir sagt:
Du darfst jetzt gehen, ohne Schuld,
du warst mehr Liebe, als Geduld.

Ich seh mich selbst, ganz klar, ganz neu,
in einem Licht, das nie verzeiht,
wenn ich mich wieder selbst verrate -
nur um zu retten, was mir schadete.

Ich will kein Spiel, kein stummes Bitten,
kein Gehen-müssen, kein Zurück-Schlittern.
Ich will ein Leben, das mich liebt,
Nicht eines, das mich ständig trübt.

Ich will Berührung, die mich heilt,
nicht die, die meine Würde teilt.
Ich ein Ja, das wirklich meint,
und kein Gefühl, das sich nur scheint.

Ich wähle mich - in aller Stille.
Mit zitternden, doch klarem Willen.
Ich wähle mich - und meinen Weg,
auch wenn ich durch die Tränen geh.

Denn hinter Schmerz liegt oft der Mut,
der endlich tut, was lange gut.
Ich geh - nicht weil ich dich veracht',
ich geh, weil mein Herz Liebe macht.

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