Mein Leben tanzt im Morgenlicht,
streift Schatten, ohne sich zu scheuen.
Ein Pfad aus Sternen, der verspricht,
in jedem Tag das Neu zu streuen.
Ich geh bewusst, nicht bloß geleitet,
die Augen offen, Herz bereit.
Ein Weg, der sanft in Tiefe gleitet,
ein Spiegel meiner Innerheit.
Die Seelen, die mich zärtlich nähren,
sind Flammen auf dem Pfad zu mir.
Sie lehren mich, mich zu erklären
in Schweigen, Nähe, Wort und Wir.
Ich lasse los, was längst vergangen,
bewahre, was mein Wesen heilt.
In ihrer Liebe, ihrem Verlangen
wird Wachstum still und aufrecht geteilt.
Ich wünsche nicht Besitz und Binden,
nicht Glanz, der flüchtig in mir brennt.
Ich will die Freiheit wiederfinden,
die in der Tiefe Heimat kennt.
Mein Wunsch ist nicht, den Berg zu zwingen,
sondern mit Wind im Blut zu geh’n.
Stark genug, um leicht zu schwingen –
und leicht genug, um still zu steh’n.
Mein Leib verlangt nach sanfter Weite,
mein Herz nach Wärme, mein Geist nach Raum.
Ich lausche, was mein Ich mir bereite,
und wähle Liebe, nicht nur Traum.
In mir sind Werte, tief verwoben –
wie Sterne über dunklem Grund.
Sie tragen mich, auch ungehoben,
sie sind mein Maß, mein innerer Bund.
Ich strebe nicht nach äußrem Glanze,
mein Ziel ist Stille, echtes Sein.
Ich folge meinem eignen Tanze,
nicht Schritt für Schritt, doch stets mein Bein.
Ich bin aus Brüchen sanft gebaut,
nicht trotz, doch durch sie liebenswert.
Ich bin das Licht, das leise taut,
die Hand, die sich selbst nicht verwehrt.
Ich höre nicht auf fremde Lieder,
ich bin mein Klang, mein eigener Ton.
Was ich auch war, ich bin es wieder –
mein Wert besteht aus Herz und Lohn.
Ich pflege mich in leisen Schwüren,
wenn Welt und Stimme gegen mich.
Ich wache über meine Spüren,
bin Wurzel, Feuer, Fluss und Licht.
Ich achte mich mit sanfter Klarheit,
ich spreche Nein mit stillem Klang.
Ich trete auf in neuer Wahrheit –
ein Aufrecht-Sein, nicht Selbstbetrug lang.
Ich atme durch die Schmerzenräume,
vergebe, was ich lange trug.
Und finde in den leisen Träume
ein Morgenlicht, das heilen mag genug.
Ich öffne Hände, lass verfliegen,
was ich nicht halten darf, noch muss.
Die Freiheit liegt nicht im Besiegen,
sondern im losgelösten Kuss.
Ich bin kein Wort, das andere sprechen,
kein Bild, das fest auf Leinwand steht.
Ich bin das Werden, sanftes Brechen,
der Zwischenraum, der nicht vergeht.
Ich bin ein Funkeln, nicht zu binden,
ein off’ner Ruf im dunklen Chor.
Ich bin das Ich, das sich will finden –
und immer wieder geht empor.
Ich bin – und das genügt.
Schreibe einen Kommentar