Gedicht in 5 unterschiedlichen Versionen



Alle 5 Versionen des Gedichtes könnt ihr hier (durch klicken und auf eigene Verantwortung!) Weiterlesen…

Version 1:

Ein Dolch, der niemals glänzt in Licht,
kein Blut vergießt, kein Urteil spricht,
doch trifft er tiefer, schlägt er leer -
ein Hieb aus nichts, und doch so schwer.

Er kommt nicht laut, er kommt nicht schnell,
kein Feuer, nur ein fahles Fell
aus kaltem Blick, aus taubem Klang,
ein Atemzug, ein leerer Drang.

Er geht durch Freundschaft, Liebe, Pflicht,
und löscht sie aus- Gesicht für Gesicht.
Kein Zorn, kein Hass, nur dieses Schweigen,
das wie ein leeres Feld wird zeigen:

Hier stand einmal ein warmes Wort,
hier floss ein Lachen - jetzt verdorrt.
Ein Nebel, still, der Herzen friert,
bis nichts mehr schlägt, nichts mehr passiert.

Gleichgültigkeit - so leise, sacht -
nimmt jede Sehnsucht über Nacht.
Ein unsichtbarer Dolch im Kleid
der feinen, stillen Grausamkeit.

Version 2 (düstere, moderne Version):

Ein Schnitt, den keiner kommen sieht,
kein Aufschrei folgt, kein Fluch, kein Lied.
Nur Schatten sickern in die Haut,
wenn keiner mehr auf Antwort baut.

Ein Blick, so leer, dass selbst das Licht
sich abwendet und bricht Gesicht.
Kein Hass, kein Streit - nur dieses Nichts,
das alles atmet, alles bricht.

Die Hände offen, niemand greift.
Die Fragen roh, doch keiner schweift.
Kein Nein, kein Ja, kein Gegenwort -
nur Schweigen schreitet durch das Wort.

Es fault, was einst in Farben stand,
ein Garten stirbt durch fremde Hand,
die nichts zerstört - nur nichts bewahrt,
und leise alles offenbart:

Dass Menschen sterben, Herz für Herz,
nicht durch Gewalt, nicht durch den Schmerz,
sondern durch diese kalte Pflicht:
zu sehen - und zu fühlen nicht.

Gleichgültigkeit - ein Dolch so rein,
unsichtbar, still - und doch aus Stein.

Version 3 (rabenschwarz Version, fast schon schmerzhaft):

Hier gleitet er - der Dolch aus Nichts,
kein Schliff, kein Stahl, kein Widerlicht.
Er küsst die Kehle, sacht und blind,
wo Seelen ohne Zeugen sind.

Ein Auge starrt, ein Mund verstummt,
das Herz verscharrt, der Traum vermummt.
Kein Schrei verirrt sich durch die Luft -
nur Moder, Staub und kalter Duft.

Er sticht nicht blutig, bricht nicht Knochen,
er löscht, was Hoffnung je versprochen.
Ein kurzer Blick, der nie verweilt,
ein Wunsch, der fault, ein Schmerz, der eilt.

Man stirbt nicht laut - man stirbt entleert,
wird nie beklagt, nie mehr begehrt.
Vergessen nicht - nur die bedacht,
aus Trägheit sanft zu Staub gemacht.

Wo Liebe war, liegt dumpfer Stein,
wo Nähe blühte, wächst Vernein.
Ein Husten in der toten Nacht,
von keinem Gott, von keinem Macht.

Gleichgültigkeit - ein Grab aus Glas,
so rein, so kalt, so ohne Maß.
du siehst hindurch - und doch ist´s fort,
ein leeres Herz, ein toter Ort.

Version 4 (Poe-würde-sich-umbetten-Version, maximale Schwärze):

Im Flüstern fault die letzte Zeit,
der Atem selbst ein hohles Kleid.
Kein Tropfen fällt, kein Schatten schreit -
nur Leere frisst sich still ins Kleid.

Ein Messer aus verfaulter Ruh,
geformt aus "Warum" - und "wozu".
Es sinkt in Seelen, kaum gespürt,
bis selbst die Angst sich amputiert.

Die Finger kalt, der Puls verflacht,
kein Beben mehr, das Hoffnung macht.
Ein Blick, so flach, dass selbst der Tod
den Kopf abwendet aus dem Kot.

Kein Feuer lodert, keine Glut,
nur ekle, tote Trägheitsflut.
Ein Gähnen, schwer wie tausend Tonnen,
erstickt, was jemals hätte kommen.

Die Liebe fault, der Glaube bricht,
der Wahnsinn selbst erkennt dich nicht.
Ein Zimmer leer, ein Blick aus Stein -
hier könnten tausend Schreie sein.

Doch nichts.
Nur nichts.
Nur kaltes Sein.
Ein Doch aus Wind.
Ein Grab aus Nein.

Gleichgültigkeit -
der König aller stillen Morde.
Ein Messer, das sich selbst nie spürte.
Ein Ende, das nie Anfang hörte.

Version 5 (letzte, endgültige, Seelenvernichter-Version):

Ein Echo, das nie Antwort fand,
ein Schritt im Sand, verweht, verbrannt.
Ein Flüstern, stumpf und viel zu schwer,
vergessen schon, bevor es wär.

Der Dolch, er tanzt auf müder Haut,
kein Schnitt, kein Blut - nur toter Laut.
Er gräbt kein Grab, er reißt kein Herz,
er löscht das Licht, ersetzt durch Schmerz.

Nicht Schmerz, der brennt. Nein, Schmerz aus Stein,
der schleicht ins Mark, will namenlos sein.
Ein Lächeln fault, ein Blick erfriert,
bis selbst das Schweigen resigniert.

Und du - ein Wrack aus Haut und Bein,
verlernst zu weinen, stirbst zu klein.
Ein Schatten, der sich selbst vergisst,
ein Name, den kein Grabstein misst.

Hier stirbt nicht Stolz, hier stirbt nicht Wut,
hier stirbt nur noch verfaulte Glut.
Die Welt erstickt in trüber Pflicht,
geboren aus der Gleichgewicht.

Kein Schwert, kein Krieg, kein Donnerhall -
nur diese leise, schwarze All,
das langsam alles überzieht,
bis selbst der Tod sich abwärts flieht.

Gleichgültigkeit -
kein Feind, kein Freund, kein Ziel, kein Halt.
Nur endlos, endlos, endlos kalt.

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